Seit gut zwei Jahren gibt es ihn, den Qualitätsprüfer der Stadtbildpflege Kaiserslautern (SK). Seine Aufgabe ist es, die Sauberkeit in Kaiserslautern zu kontrollieren, um möglichst schnell und flexibel auf Veränderungen im öffentlichen Raum reagieren zu können. "Sauberkeit und Ordnung in unserer Stadt sind nicht nur ein wichtiger Aspekt für das Sicherheitsempfinden der hier lebenden Menschen, sondern ein wichtiger Wohlfühlfaktor und damit bedeutender Standortfaktor", unterstreicht Bürgermeisterin Beate Kimmel, als sie sich vor Ort die Vorgehensweise bei der Qualitätsprüfung zeigen lässt. Diese basiert auf einem digitalen System, das von einem Prüfer unabhängige, objektivierte Ergebnisse der Sauberkeitsmessungen liefert.
Unterwegs mit einem Elektroauto und einem Smartphone, das mit dem Qualitätssicherungssystem "INFA-DSQS" ausgestattet ist, begutachtet SK-Mitarbeiter Domenico DiLeva täglich bis zu 30 zufällig ausgewählte Straßenabschnitte eines Stadtgebietes. "Dabei schaue ich mir die einzelnen Bestandteile der Straße wie beispielsweise Fahrbahn, Gehwege, Parkbuchten oder Begleitgrün genau an", erläutert er. Pro Bewertungsobjekt gäbe es bis zu zwölf verschiedene Verschmutzungskriterien, die zu berücksichtigen sind. Hierzu zählen unter anderem das Auffinden von Papier/Verpackungen, Laub/Blüten, Wildwuchs oder Zigarettenkippen. Für jedes dieser Kennzeichen wählt er wiederum aus einem vorgegebenen Katalog an Qualitätsstufenbildern und -definitionen eine Note aus, die von "1" wie "sehr sauber" bis "5" wie "sehr verschmutzt" reicht. "So können wir gewährleisten, dass die Ergebnisse nicht auf meiner persönlichen Einschätzung beruhen, sondern auch durch anderen Kollegen bestätigt werden würden und damit absolut aussagekräftig sind", meint DiLeva.
Die so erzielten Resultate ermöglichen der Stadtbildpflege, die Sauberkeit in Kaiserslautern transparent und belastbar aufzuzeigen. "Damit können wir nicht nur kurzfristig Maßnahmen wie die Beseitigung von starken Verschmutzungen einleiten, sondern auch unsere Reinigungsleistungen und Personalressourcen an die einzelnen Verschmutzungsgrade anpassen", informiert SK-Werkleiterin Andrea Buchloh-Adler. Erklärtes Ziel der Stadtbildpflege sei es, möglichst frühzeitig und flexibel auf Missstände durch Umwelteinflüsse oder Bürgerverhalten zu reagieren und dadurch die Stadtsauberkeit weiter zu verbessern.
Wie die Werkleiterin dazu ausführt, könne die Stadtbildpflege seit Einführung des Qualitätsmanagements im Juni vor zwei Jahren auf eine sehr gute Erfolgsquote blicken. So wurden im Jahr 2020 bei 197 Begehungen insgesamt 791 Fälle erfasst. "Rund 93 Prozent der angeschriebenen Eigentümer, Firmen und Betroffenen kamen dabei direkt ihren Pflichten zum Beseitigen von Verunreinigungen, Wildwuchs oder Winterdienst nach oder beantragten eine Fristverlängerung", so Buchloh-Adler. Diese werde kulant gehandhabt. "Fälle, in denen nicht reagiert wird, übergeben wir an das städtische Referat Recht und Ordnung, das zum Wohle der Allgemeinheit entsprechende Ordnungswidrigkeitsverfahren einleitet."