Seit April hat die Stadtbildpflege Kaiserslautern (SK) ein ReUse-Regal auf dem Wertstoffhof in der Daennerstraße eingeführt. Bürger und Bürgerinnen der Stadt Kaiserslautern können dort Gegenstände, die sie nicht mehr benutzen wollen, aber zu schade zum Wegwerfen sind, nach Rücksprache mit dem Wertstoffhof-Personal ablegen. Ausgenommen sind Elektro- und Elektronikgeräte. Finden umgekehrt die Gegenstände Gefallen, können diese kostenfrei mitgenommen werden. „Die Kunden kommen mit den außergewöhnlichsten Sachen und vieles ist wirklich zu schade zum Wegwerfen“, berichtet Wertstoffhof-Mitarbeiter Mario Kennel, der von der Idee begeistert ist. In der Regel bleiben die angebotenen Gegenstände nicht lange im Regal und wechseln rasch den Besitzer. Ladenhüter werden nach ein paar Tagen aus dem Regal genommen, damit das angebotene Sortiment immer attraktiv ist.
Lucie Engel-Wetz, Arbeits- und Beschäftigungstherapeutin im Rubin Wohnheim kommt des Öfteren mit Bewohnerinnen und Bewohnern auf dem Wertstoffhof in der Daennerstraße vorbei: „Heute haben wir den Einkauf in dem nahegelegenen Einkaufszentrum mit einem Besuch des Wertstoffhofs verbunden. Wir sind immer wieder begeistert, bringen wiederverwendbare Sachen mit, die wir nicht mehr benötigen und schauen, was das Regal zu bieten hat“. Die Wohnheim-Bewohnerin Conception Jost hat ein Stickbild gefunden, das sie ihrem Mitbewohner mitbringen möchte: „Ich weiß, dass er sich darüber sehr freuen wird, denn er liebt die Stickerei“. Lucie Engel-Wetz nimmt noch ein Buch mit und zwei Stofftaschen, die sie für die nächsten Einkäufe und Ausflüge mit den Wohnheim-Bewohnerinnen und –Bewohner benutzen kann. Mit einem herzlichen Dankeschön an die beiden Wertstoffhof-Mitarbeiter verabschieden sich die beiden Frauen.
Mit dem Projekt „ReUse-Regal“ hat die SK einen Grundstein für die im kommenden Jahr angestrebte Nachhaltigkeits-Kampagne gelegt. Im Fokus stehen die Themen Abfallvermeidung und Wiederverwendung. Recycling allein kann die steigenden Abfallmengen nicht einbremsen, wenn gleichzeitig mehr gekauft wird und immer schneller weggeworfen wird. Im Kreislaufwirtschaftsgesetz wurde daher die Verpflichtung verankert, dass die Wiederverwendung noch vor dem Recycling prioritär gefördert und unterstützt werden muss.
„Mit dem ReUse-Regal werden wir keine Abfallberge vermeiden, doch wollen wir damit ein Umdenken anstoßen. Weg von der Wegwerfgesellschaft und Schnelllebigkeit, hin zu mehr Nachhaltigkeit, Klima- und Ressourcenschutz“, so Bürgermeisterin und zuständige Dezernentin Beate Kimmel.
Andrea Buchloh-Adler, stellvertretende SK-Werkleiterin, bestätigt die hohe Nutzungsfrequenz des ReUse-Regals. „Aufgrund der positiven Resonanz durch die Wertstoffhofkunden, werden wir noch in diesem Jahr das Angebot um eine ReUse-Stange für gebrauchte Kleidung erweitern. Im Rahmen der Nachhaltigkeits-Kampagne sind weitere Maßnahmen in Planung. Ziel ist nicht mehr die rein klassische Abfallwirtschaft, sondern eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft“, betont Andrea Buchloh-Adler.